Investmentprozess
Ideengenerierung und Pre-Screening
Das Anlageuniversum von BB Biotech umfasst ungefähr 1000 Gesellschaften aus dem Biotechnologiesektor weltweit. Das Spektrum reicht von grosskapitalisierten Unternehmen bis hin zu Micro Caps und schliesst sogar Privatunternehmen in der Spätphasenfinanzierung ein.
Das Investment Management Team der Bellevue Asset Management AG verfolgt die Entwicklung der Biotechbranche aktiv. In einer ersten Phase erfasst das Team Krankheitsfelder, in denen bedeutende Fortschritte erzielt und vielversprechende Technologien vorangetrieben werden. Von Interesse sind auch neue Wirkungsmechanismen oder Technologieplattformen, die sich für den Einsatz in mehreren therapeutischen Bereichen eignen.
Um immer auf dem neuesten Stand zu sein, führt das Team Gespräche mit Analysten, befragt Ärzte und Spezialisten, nimmt an medizinischen Konferenzen teil, analysiert wissenschaftliche Literatur und besucht Unternehmen vor Ort. Darüber hinaus evaluiert das Team regelmässig die geografische Allokation der Investments und besichtigt Länder oder Regionen, die interessante Entwicklungen aufweisen.
Nachdem das Team vielversprechende Anlagethemen (Krankheitsfelder, Technologien usw.) ausgemacht hat, reduziert sich das Anlageuniversum von 1000 auf rund 300 Gesellschaften.
Due Diligence
Während der Due-Diligence-Phase wechselt der Fokus von den Anlagethemen zu den einzelnen Unternehmen. Qualitative und quantitative Screening-Kriterien spielen hierbei eine zentrale Rolle. Erneut werden Ärzte und Spezialisten zu Rate gezogen, um mehr über die unterschiedlichen Wirkstoffkandidaten zu erfahren. Ziel ist es, die innovativen Merkmale eines Produkts zu erfassen.
Das Team informiert sich, welchen potenziellen Nutzen ein neues Medikament dem Patienten bietet und ob es auch aus gesundheitsökonomischer Sicht zweckmässig ist. BB Biotech versucht sich dabei auf Präparate zu konzentrieren, die neuartig sind und aufgrund ihrer höheren Wirksamkeit sowie ihres besseren Sicherheitsprofils massgeblich zur Verringerung der Kosten im Gesundheitswesen beitragen. Unsere Investments haben einen mittel bis langfristigen Anlagehorizont.
Grosse Bedeutung messen wir ferner der Qualität der Unternehmensführung bei, die wir anhand persönlicher Gespräche beurteilen. Das Team hat für etwa 100 Gesellschaften Finanzmodelle erstellt, die es ständig aktualisiert. Mit ihrer Hilfe schätzt es die Finanzlage eines Unternehmens ein und verschafft sich einen Eindruck über dessen Marktchancen. Es bedient sich dieser Modelle auch zur Überprüfung der von Unternehmen erstellten und veröffentlichten klinischen Daten. Am Ende dieser Phase erörtert das Team die einzelnen Investment Cases und entscheidet sich für die vielversprechendsten Anlageideen.
Investmententscheidung und Portfoliokonstruktion
Sagt dem Team eine Anlageidee zu, arbeitet der für das entsprechende Unternehmen zuständige Analyst einen detaillierten Investitionsvorschlag aus. Der Vorschlag beinhaltet ein Finanzmodell, eine Zusammenfassung der veröffentlichten klinischen Daten, die Investitionsgründe samt den damit möglicherweise verbundenen Aufwärts und Abwärtsrisiken sowie den beabsichtigten Umfang des Investments und die vorgegebene Preisspanne, die beim Aufbau einer entsprechenden Position einzuhalten ist. Er wird dem Verwaltungsrat anschliessend an seiner monatlichen Sitzung vorgestellt. Im Anschluss erörtern die VR-Mitglieder und das Investment Management Team den Vorschlag ausführlich. Der Verwaltungsrat stellt die Einhaltung der Investmentstrategie sicher.
BB Biotech hält darüber hinaus zweimal jährlich eine Strategiesitzung ab. An diesen Sitzungen begutachten der Verwaltungsrat und das Investment Management Team strategische Entwicklungen in der Biotechbranche. An den Treffen nehmen auch die Geschäftsleitungen der Portfoliounternehmen oder potenzieller Portfoliokandidaten teil.
Anschliessend beginnen die Investment Manager in verhältnismässig kurzer Zeit mit dem Aufbau der Position, sofern der Preis des Investments innerhalb der vorgegebenen Spanne liegt. Am Ende dieses Prozesses steht ein Biotechportfolio aus 20 bis 35 Beteiligungen.
Überwachung und Risikomanagement
Nach dem Aufbau des Portfolios beginnt der Controlling und Risikomanagementprozess. Wir überwachen die Entwicklung der Wirkstoffkandidaten sehr genau. Dazu analysieren wir die neuen klinischen Daten, die von den betreffenden Unternehmen auf medizinischen Konferenzen präsentiert werden. Ferner kontrollieren wir fortlaufend die Gültigkeit der Anlageargumente. Das Team trifft sich dazu regelmässig mit den Führungsgremien der Portfoliounternehmen und aktualisiert die jeweiligen Finanzmodelle.
Sollte sich der zugrunde liegende Wert einer Beteiligung erheblich ändern und Massnahmen erfordern, informiert das Team den Verwaltungsrat, dass die betreffende Position aufgestockt oder veräussert wird.
Ausserdem obliegt es dem Team, die Positionen im Portfolio anzupassen. Das heisst, sie können einerseits Positionen aufstocken, wenn der Kurs einer Beteiligung unter dem mit Hilfe eines Finanzmodells errechneten Inneren Wert liegt, und andererseits Engagements nach einer Stärkephase reduzieren, wenn die entsprechenden Aktien relativ betrachtet überbewertet sind. Im Falle beträchtlicher Anpassungen wird der Verwaltungsrat jedoch stets miteinbezogen. Das Team setzt zur Überwachung des Portfolios eine Risikomanagement-Software ein.