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Aktionärsbrief

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Das 1. Quartal 2025 war geprägt von erhöhter Volatilität an den globalen Finanzmärkten. Treiber waren die zunehmende politische Unsicherheit und eine Neuausrichtung der Handelspolitik. Die Wiedereinführung von Zöllen durch die US-Regierung belastete das Konsumentenvertrauen und führte zu steigenden Inflationserwartungen – mit wachsender Sorge vor einem stagflationären Umfeld.

Vor diesem turbulenten makroökonomischen Hintergrund war auch der Biotechnologiesektor mit einem besonders herausfordernden Quartal konfrontiert. Unsicherheiten in Bezug auf die Gesundheitspolitik sowie eine anhaltend hohe Marktvolatilität wirkten sich negativ auf die Branche aus und forderten Unternehmen wie Investoren gleichermassen.

BB Biotech bleibt seiner Überzeugung treu: Wir investieren in Unternehmen, deren innovative Therapieansätze den medizinischen Fortschritt fördern und das Leben von Patientinnen und Patienten nachhaltig verbessern. Dabei liegt unser Fokus auf wissenschaftlicher Innovation. Gleichzeitig behalten wir die fragile Erholung des Sektors im Blick – sie erfordert ein besonders wachsames Risikomanagement.

Marktherausforderungen aktiv meistern

Das Quartal begann mit einem positiven Impuls: Johnson & Johnson kündigte die Übernahme von Intra-Cellular Therapies an – eine unserer Kernbeteiligungen. Diese Transaktion unterstreicht den langfristigen Wert unserer High-Conviction-Positionen. Dennoch blieben weitere M&A-Aktivitäten im Verlauf des Quartals aus und die Anlegerstimmung kühlte sich angesichts der politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in den USA erneut ab.

Die Gesamtrendite belief sich im 1. Quartal auf -8.8% in CHF und -10.3% in EUR (inklusive Dividende). Der Net Asset Value (NAV) sank um 10.8% in CHF und 12.3% in EUR. Die Zahlen reflektieren die allgemeinen Marktkräfte, die sich vor allem auf kleinere und mittelgrosse Biotechfirmen ausgewirkt haben.

Performance Q1 2025

Q1 2025

Q1 2024

Währung

CHF

EUR

CHF

EUR

BB Biotech Aktienkurs

-8.8%

-10.3%

11.3%

7.6%

BB Biotech NAV

-10.8%

-12.3%

11.2%

6.3%

NBI Index

-3.9%

-5.5%

9.1%

4.1%

Gewinn/Verlust (Netto)

-241 Mio.

260 Mio.

Per 31. März 2025 wurde die BB Biotech-Aktie in CHF mit einem Abschlag von 14.1% auf den NAV gehandelt – ein Niveau, das dem Stand Ende 2024 entspricht. Dieser weiterhin deutliche Abschlag spiegelt die anhaltende Unsicherheit und die verhaltende Anlegerstimmung im Sektor wider. Im 1. Quartal 2025 verzeichneten wir einen Nettoverlust von CHF 241 Mio. bei einer gleichzeitigen Dividendenausschüttung von rund CHF 100 Mio. gegenüber einem Nettogewinn von CHF 260 Mio. im Vorjahresquartal.

Generalversammlung genehmigt sämtliche Anträge

An der ordentlichen Generalversammlung vom 19. März 2025 wurde Dr. Thomas von Planta als Präsident des Verwaltungsrats bestätigt. Auch Dr. Clive Meanwell, Laura Hamill, Camilla Soenderby, Dr. Pearl Huang und Professor Mads Krogsgaard Thomsen wurden als Verwaltungsratsmitglieder wiedergewählt.

Die Aktionäre genehmigten sämtliche Anträge, einschliesslich der Ausschüttung einer Dividende von CHF 1.80 pro Aktie gemäss der seit 2013 verfolgten Dividendenpolitik.

Strategische Fokussierung auf transformative Innovation

Unsere Strategie konzentriert sich auf Unternehmen, die transformative Ansätze in Bereichen mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf verfolgen. Dazu zählen Therapien bei Autoimmunerkrankungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, kardiometabolische Erkrankungen, Onkologie, Hämatologie sowie genetische Therapien.

Angesichts zunehmender Unsicherheiten im regulatorischen Umfeld der USA, agieren wir mit erhöhter Vorsicht. Jüngste Veränderungen in der Führung von HHS, FDA und CDC werfen Fragen hinsichtlich Kontinuität und wissenschaftsbasierter Entscheidungsprozesse auf. Zusätzlich könnten Massnahmen wie pharmazeutische Importzölle oder internationale Preisreferenzsysteme die Margen der Branche unter Druck setzen.

Vor diesem Hintergrund haben wir den Dialog mit unseren Portfoliounternehmen intensiviert, um deren Finanzierungspläne, Produktion und Lieferketten wie auch klinische Entwicklung, regulatorische Strategien sowie kommerzielle Umsetzung auf Tragfähigkeit und Anpassungsfähigkeit zu prüfen.

Strukturellen Herausforderungen mit Pragmatismus begegnen

Unser strategischer Rahmen stützt sich weiterhin auf drei zentrale Pfeiler, die unsere langfristigen Wachstumsambitionen tragen. Erstens: Wir stärken unser erfahrenes Investmentteam gezielt weiter und bauen insbesondere den Research-Bereich aus, der als Ideengeber das Fundament unseres Ansatzes bildet. Dies verbessert unsere Fähigkeit, langfristige Wertpotenziale rechtzeitig zu identifizieren und kurzfristige Positionierungen präzise zu steuern. Gleichzeitig ermöglicht es uns eine enge Zusammenarbeit mit den Managementteams unserer Portfoliounternehmen, um deren Vorbereitung auf ein sich wandelndes regulatorisches Umfeld in den USA sicherzustellen, das sich auch auf den globalen Markt auswirken wird.

Zweitens: Unser aktives Portfoliomanagement ist darauf ausgerichtet, den High-Conviction-Ansatz konsequent umzusetzen – indem wir uns von Positionen trennen, deren Chancen-Risiko-Profil sich verschlechtert oder deren Kapitalbedarf strukturell zu hoch ist. Wir setzen auf Unternehmen mit solider Finanzierungsperspektive sowie klar differenzierten klinischen Assets und prüfen neue Investitionen mit besonderer Sorgfalt – vor allem im Hinblick auf kurzfristige Katalysatoren, Kapitaleffizienz und Bilanzstärke.

Drittens: Ein diszipliniertes Kapitalmanagement verschafft uns die nötige Flexibilität, um auf Bewertungsverzerrungen gezielt zu reagieren und Opportunitäten zu nutzen – selbst in einem herausfordernden Marktumfeld und unter Berücksichtigung zukünftiger Dividendenausschüttungen.

Portfolioaktivitäten und Highlights im 1. Quartal 2025

Wir haben eine neue Position in Akero Therapeutics aufgebaut, nachdem das Unternehmen vielversprechende Phase-II-Daten zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit zirrhotischer MASH (F4-Population) bekannt gab. Die Ergebnisse zeigten eine hohe Wirksamkeit in einem Bereich mit enormem medizinischem Bedarf. Aufgrund des differenzierten klinischen Profils und des hohen Potenzials des Unternehmens haben wir uns auch an der darauffolgenden Kapitalerhöhung beteiligt, um die laufenden Studien in der Spätphase sowie den Zulassungsprozess zu unterstützen.

Wir haben eine neue Position in Akero Therapeutics aufgebaut, nachdem das Unternehmen vielversprechende Phase-II-Daten zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit zirrhotischer MASH bekannt gab.

Im Rahmen unserer Portfolioanpassungen haben wir die Position in Intra-Cellular Therapies nach der Zustimmung zur Übernahme durch Johnson & Johnson geschlossen. Zudem haben wir unsere Beteiligung an Fate Therapeutics aufgrund seiner stark reduzierten Entwicklungspipeline vollständig verkauft. Die Aktien von Sage Therapeutics veräusserten wir im Zuge des Übernahmeangebots durch Biogen. Unsere Position in Arvinas lösten wir nach gemischten Phase-III-Ergebnissen auf, da der klinische Nutzen sich lediglich bei ESR1-mutierten Subgruppen zeigte und das kommerzielle Potenzial damit deutlich eingeschränkt ist.

BB Biotechs S-Kurve-Modell

Diese Anpassungen reduzierten die Anzahl unserer Portfoliopositionen auf 23, dies als Folge eines aktiven Managementansatzes, der verstärkt auf die Vermeidung von Finanzierungs- und Verwässerungsrisiken ausgerichtet ist, ohne den Fokus auf Wachstum und Innovation zu verlieren. In der Folge konzentriert sich unser Portfolio nun stärker auf Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über USD 1 Mrd. – im Einklang mit unserer Überzeugung hinsichtlich ihres Innovationspotenzials und ihrer relativen Resilienz.

Portfolioübersicht von BB Biotech per 31. März 2025

Portfolio-Update Q1 – wichtige Zulassungen, strategische Transaktionen und F&E-Meilensteine

Entgegen der insgesamt verhaltenen Marktstimmung und der anhaltenden Zurückhaltung vieler Anlegerinnen und Anleger gegenüber dem Biotechnologiesektor war das 1. Quartal 2025 geprägt von einer Reihe ermutigender regulatorischer Zulassungen und klinischer Fortschritte in zentralen therapeutischen Bereichen wie akute Schmerzen, Adipositas, genetische Erkrankungen und Onkologie – ein klares Zeichen für die weiterhin hohe Innovationskraft des Sektors.

Unternehmen wie Vertex, Intra-Cellular Therapies und Alnylam zählten zu den wichtigsten Treibern dieser Entwicklung. Vertex erhielt die FDA-Zulassung für JOURNAVX™ (Suzetrigin), eine nichtopioide Therapie ohne Suchtpotenzial bei mittelstarken bis starken akuten Schmerzen, sowie eine positive europäische Zulassung für die Label-Erweiterung von KAFTRIO® bei Mukoviszidose. Johnson & Johnson kündigte die Übernahme von Intra-Cellular Therapies im Umfang von rund USD 14.6 Mrd. an, während Sage Therapeutics ein unverbindliches Übernahmeangebot von Biogen erhielt. Wir haben die durch dieses Angebot geschaffene Liquidität genutzt, um unsere Position aufzulösen, bevor der Verwaltungsrat von Sage es offiziell ablehnte.

Wave Life Sciences konnte seine Pipeline mit klinischen Proof-of-Concept-Daten zur Duchenne-Muskeldystrophie weiter stärken. Wave plant, sein DMD-Portfolio auszuweiten, indem das Unternehmen mit mehreren Wirkstoffkandidaten für ergänzende Patientengruppen in die klinische Entwicklung eintritt. Argenx erzielte 2024 einen Jahresumsatz von USD 2.2 Mrd. und arbeitet an der Erweiterung seiner Indikationen mit zehn laufenden Phase-III- und zehn Phase-II-Studien. Alnylam erhielt die FDA-Zulassung für Amvuttra zur Behandlung von ATTR-Kardiomyopathie – ein wichtiger Schritt zur Erweiterung der Indikation und des kommerziellen Potenzials.

Nicht alle Entwicklungen waren jedoch von Erfolg geprägt: Arvinas legte enttäuschende Phase-III-Daten in der Brustkrebstherapie vor, sodass wir am gleichen Tag die vorhandene Liquidität nutzten, um unsere Position vollständig zu veräussern, da unsere Anlagehypothese auf einer breiteren Patientenpopulation beruhte. Die STOP-HS-Studie von Incyte zur Behandlung der Hidradenitis suppurativa verfehlte die Erwartungen, was auf unerwartet hohe Placeboantworten zurückzuführen ist.

Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf erwarten wir zahlreiche weitere klinische und regulatorische Meilensteine innerhalb unseres Portfolios. Weitere Details finden Sie im Aktionärsbrief des Geschäftsberichts 2024.

Ausblick

Zu Beginn des 2. Quartals 2025 bleiben wir vorsichtig und fundiert, fokussieren uns jedoch auf sich ergebende Opportunitäten. Veränderungen in der Handelspolitik, regulatorische Entwicklungen sowie eine veränderte Kapitalallokation formen das Umfeld für langfristig orientierte Biotechinvestoren neu. Zwar belasten politische Unwägbarkeiten und angespannte Kapitalmärkte weiterhin die Investorenstimmung, doch die jüngste Eskalation der Zollpolitik unter der Trump-Administration hatte unseren Analysen nach keine grossen Konsequenzen für unsere Portfoliounternehmen. Der Grossteil unserer Beteiligungen produziert entweder lokal für den US-Markt oder ist auf seltene Erkrankungen fokussiert – ein Segment, das durch hohe Preissetzungsmacht und niedrige Herstellungskosten gekennzeichnet ist. Dazu zählen insbesondere Small Molecules, die rund die Hälfte unseres Portfolios ausmachen. Auch Unternehmen mit Fokus auf RNA, Biologika oder Genom-Editierung zählen dazu – viele von ihnen adressieren seltene Krankheiten, verfügen über Preissetzungsspielräume oder setzen mehrheitlich auf eine inländische Produktion. Unternehmen, die ihre Produkte noch nicht auf dem Markt haben, zeigen sich zudem strategisch flexibel in der Steuerung ihrer zukünftigen Lieferketten.

Zwar belasten politische Unwägbarkeiten und angespannte Kapitalmärkte weiterhin die Investorenstimmung, doch die jüngste Eskalation der Zollpolitik unter der Trump-Administration hatte unseren Analysen nach keine grossen Konsequenzen für unsere Portfoliounternehmen.

Auch wenn sich indirekte Auswirkungen der aktuellen Handelspolitik auf die globale Pharmalandschaft – etwa durch höhere Lieferkettenkosten oder regulatorische Reibungsverluste – nicht ausschliessen lassen, bleibt unser Portfolio bislang nur minimal davon betroffen. Gleichzeitig bewegen sich die Bewertungen aktuell auf einem historisch tiefen Niveau: Small Caps werden in vielen Fällen nahe oder unter dem Cash-Wert gehandelt, während kleinere und mittelgrosse Unternehmen Multiples aufweisen, die zuletzt nach der Dot-Com-Blase zu beobachten waren. Diese Marktverzerrung schafft attraktive Gelegenheiten, und wir beabsichtigen, unsere Liquiditätsreserven selektiv, aber aktiv einzusetzen, um sowohl bestehende als auch neue Positionen zu attraktiven Einstiegskursen auszubauen.

Marktkapitalisierung

Kategorie

# Unternehmen im NBI

% der Unternehmen

>USD 30 Mrd.

Large Cap

7

3%

USD 5-30 Mrd.

Mid Cap

29

11%

USD 1-5 Mrd.

SMid Cap

76

29%

< USD 1 Mrd.

Small Cap

150

57%

Alle

262

100%

Ein mögliches Resultat der aktuellen makroökonomischen und handelspolitischen Neuordnung könnte ein struktureller Wandel sein, der der Biopharmaindustrie mittel- bis langfristig zugutekommt. Sollte diese Entwicklung zu einem Anstieg der pharmazeutischen Ausgaben ausserhalb der USA führen – und nicht, wie vielfach befürchtet, zu einem Preisverfall im US-Markt – könnte dies die Medikamentenmärkte deutlich ausweiten. Unter den entwickelten Volkswirtschaften könnte Japan strukturell rasch auf solche Veränderungen reagieren: dies mit einem zentral organisierten Kostenträger, einheitlicher Regulierung und einem weitgehend in sich geschlossenen Markt. Europa bleibt demgegenüber fragmentierter und uneinheitlicher. Die jüngste Warnung der Europäischen Arzneimittelindustrie (EFPIA) an die EU-Kommission unterstreicht den Handlungsdruck: Ohne verbesserte Preisgestaltung und effizientere Zulassungsprozesse droht ein zunehmender Investitionsabfluss in Richtung USA. Unternehmen wie Johnson & Johnson, Eli Lilly und zuletzt auch Novartis, das kürzlich Investitionen von USD 23 Mrd. für den US-Produktionsstandort angekündigt hat, stehen exemplarisch für diesen Trend.

Die am 15. April erlassene Executive Order der Trump-Administration zur Arzneimittelpreisgestaltung kann als erstes konkretes Signal eines möglichen strukturellen Wandels gewertet werden. Sie markiert einen stärker marktorientierten Ansatz zur Steuerung der Medikamentenkosten – unter anderem durch Massnahmen wie die «Most Favored Nation»-Preisbindung, den Import von Medikamenten, gezielte Förderung von Generika und Biosimilars sowie tarifliche Anreize zur Förderung des Wettbewerbs bei gleichzeitiger beabsichtigter Wahrung der Innovationskraft. Mit der voraussichtlichen Abschaffung des sogenannten «Pill Penalty» aus dem Inflation Reduction Act (IRA) wird die Gleichstellung von Small Molecules und Biologika in Medicare-Verhandlungen wiederhergestellt, was die Innovationsanreize für orale Medikamente neu ausrichtet. Gleichzeitig stärkt die Executive Order den Verhandlungsrahmen des IRA, indem sie klarere Leitlinien und eine Priorisierung hochpreisiger Medikamente fordert. Auch wenn dies mittelfristig zu strengeren Preisobergrenzen nach Ablauf des Verhandlungsschutzes führen könnte, schafft es zugleich mehr Planungssicherheit – und fördert ein faireres Wettbewerbsumfeld für echte Innovatoren gegenüber etablierten Konzernen mit ihren Lebenszyklus-Management-Strategien. Zusätzliche Pilotprojekte zu wertbasierten Vergütungsmodellen sowie eine Neubewertung der Rolle von Intermediären entlang der pharmazeutischen Wertschöpfungskette könnten darüber hinaus zu mehr Transparenz und einer stärkeren therapeutischen Differenzierung beitragen, wobei der tatsächliche Effekt massgeblich von der Umsetzung abhängen wird.

Auf regulatorischer Ebene bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der FDA gegenüber dem übergeordneten Gesundheitsministerium (HHS). Zudem wächst die Sorge, dass politische Einflussnahme zunehmend evidenzbasierte Entscheidungen verdrängt. Erschwerend kommen operative Herausforderungen hinzu – etwa Ressourcenengpässe infolge interner Umstrukturierungen. Besorgniserregend sind insbesondere jüngste Äusserungen des US-Gesundheitsministers Robert F. Kennedy – darunter Zweifel an der Sicherheit von Impfstoffen, Skepsis gegenüber der Nähe zwischen Industrie und Aufsichtsbehörden sowie Vorbehalte gegenüber möglichen finanziellen Interessenkonflikten im Zusammenhang mit sogenannten User Fees – also Gebühren, die der beschleunigten Bearbeitung von Zulassungsanträgen dienen. Auch wenn sich diese Positionen bislang nicht in konkreten politischen Massnahmen niedergeschlagen haben, tragen sie zur Unsicherheit über die zukünftige Ausrichtung der regulatorischen Aufsicht und die wissenschaftliche Haltung der Behörde bei. Einige Unternehmen berichten in den frühen Entwicklungsphasen von abnehmender Transparenz und einer schwächeren Abstimmung mit der FDA, während in späteren Phasen bislang eine stabile operative Kontinuität gewahrt bleibt. Wichtige Leistungskennzahlen – etwa die Einhaltung der PDUFA-Zeitpläne – werden weiterhin erreicht. Erste Reformen unter dem neuen FDA-Kommissar Makary, darunter der Verzicht auf Tierversuche bei monoklonalen Antikörpern, deuten auf eine grundsätzliche Bereitschaft hin, regulatorische Rahmenbedingungen zu modernisieren. Auch verfolgen wir aufmerksam die Entwicklungen unter der neuen Leitung von CMS, insbesondere im Hinblick auf die Preisgestaltung im Rahmen von Medicare und die Umsetzung des Inflation Reduction Act.

In einer Phase strukturellen Wandels und anhaltender Unsicherheit bleiben wir konsequent auf Unternehmen fokussiert, die durch wissenschaftliche Differenzierung und klar definierte klinische sowie kommerzielle Entwicklungsstrategien überzeugen. Wir begegnen den Unternehmen mit geschärften Investmenthypothesen, optimierten risiko-adjustierten Einstiegszeitpunkten und einer gesteigerten Kapitaldisziplin. Wir betrachten die aktuelle Phase jedoch als strategisches Zeitfenster, um die Grundlagen für eine überdurchschnittliche Wertentwicklung für unsere Aktionäre zu schaffen, während sich politische Rahmenbedingungen, Bewertungsniveaus und Innovationszyklen neu ausrichten.

Für das von Ihnen entgegengebrachte Vertrauen bedanken wir uns.

Der Verwaltungsrat der BB Biotech AG

Dr. Thomas von Planta

Präsident

Dr. Clive Meanwell

Vizepräsident

Laura Hamill

Mitglied

Dr. Pearl Huang

Mitglied

Camilla Soenderby

Mitglied

Prof. Dr. Mads Krogsgaard Thomsen

Mitglied