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Unternehmensbericht Top Stories

MRNA-TECHNOLOGIE

Die globale Coronapandemie hat den Biotechsektor in den Fokus der Anleger gerückt. Mit den ersten Impfstoffen ist die Branche als Akteur in Erscheinung getreten, der eine zentrale Rolle bei der Lösung einer weltweiten medizinischen und wirtschaftlichen Notlage spielt. Die US-Firma Moderna mit ihrem COVID-19-Impfstoff auf mRNA-Basis ist das aktuell bekannteste Beispiel, wie Biotechunternehmen Fortschritte für die Gesellschaft erzielen.

Weniger als elf Monate dauerte es von der Entschlüsselung des genetischen Codes des SARS-CoV-2-Virus bis zum Zulassungsantrag für die ersten zwei Impfstoffe, die eine globale Eindämmung der Coronapandemie bewirken sollen. «Die von Moderna verwendete mRNA-Technologie ist ein gutes Beispiel dafür, wie innovative Technologien aus den Labors von Biotechfirmen den medizinischen Fortschritt vorantreiben», erklärt Dr. Daniel Koller, Leiter Investment Team.

«Die mRNA-Technologie steht stellvertretend für die Innovationskraft der gesamten Biotechindustrie»

mRNA-Technologie als bevorzugtes Verfahren für zukünftige Impfstoffentwicklungen

«Unsere Vision ist es, eine neue Generation von Medikamenten zu entwickeln», erläuterte Stéphane Bancel, CEO von Moderna, anlässlich seiner Präsentation an der virtuellen Investorenveranstaltung von BB Biotech im Dezember 2020. Die Zulassung des Impfstoffs mRNA-1273 gegen COVID-19 soll zum Türöffner für andere Anwendungen mit mRNA-Vakzinen werden. In klinischen Studien zeigte der Impfstoff über alle Altersgruppen eine Wirksamkeit von 94.1%. Angefangen in den USA, ist das Vakzin mittlerweile in diversen Ländern zugelassen, so auch in der EU und in der Schweiz.

Produziert wird das COVID-19-Vakzin unter anderem vom Schweizer Konzern Lonza. 2021 sollen eine Milliarde Dosen produziert werden.

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«Unsere Vision ist es, eine neue Generation von Medikamenten zu entwickeln»

Stéphane Bancel

CEO Moderna

Bancel ist davon überzeugt, dass sich die mRNA-Technologie aufgrund ihrer vielen Vorteile in Zukunft als bevorzugtes Verfahren für die Impfstoffentwicklung etablieren wird. Ein entscheidender Faktor dafür sei die höhere klinische Erfolgswahrscheinlichkeit. Weil die menschliche mRNA in allen Molekülen dieselbe chemische Struktur habe und mRNA-basierte Wirkstoffe sich lediglich durch die codierten genetischen Informationen unterscheiden, lassen sich daraus in verkürzten Zeiträumen diverse Wirkstoffe entwickeln. Im Fall des SARS-CoV-2-Virus benötigte Moderna nur wenige Tage, um aus der Gensequenz des Virus die Sequenz für das Vakzin zu selektieren. Dies ist vor allem vorteilhaft, da sehr schnell auf mutierte Viren reagiert werden kann. Ein weiterer Pluspunkt des mRNA-Mechanismus ist, dass alle Vakzine in denselben molekularen Hüllen verpackt werden, was die Produktion von grossen Volumina erleichtert. Dazu kann das Vakzin im Vergleich zum Konkurrenzprodukt von BioNTech/Pfizer über einen Zeitraum von sechs Monaten bei minus 20 Grad, bis maximal 30 Tage bei Kühlschranktemperaturen von sechs bis acht Grad oder bei Zimmertemperaturen für sechs Stunden gelagert werden.

«BB Biotech hatte bereits 2018, also noch vor dem Börsengang, eine Position im Unternehmen aufgebaut»

Dr. Daniel Koller

Head Investment Team BB Biotech

Durch Investitionen in Robotik, IT und Produktionsprozesse hat Moderna laut Bancel die Voraussetzungen für die Skalierbarkeit für alle klinischen Produkte geschaffen, die das Biotechunternehmen in Zukunft auf den Markt bringen wird. Der ursprüngliche Zeitplan, der diese Entwicklung bis 2023 vorgesehen hatte, sei durch die Entwicklung und finanzielle Förderung des COVID-19-Impfstoffs um drei Jahre verkürzt worden. 

Von seinen 24 Entwicklungskandidaten hat Moderna aktuell 13 Produkte in die Klinik vorangetrieben, darunter sechs Impfstoffe inklusive des im Januar 2021 zugelassenen SARS-CoV-2 Impfstoffs. BB Biotech hatte bereits 2018, also noch vor dem Börsengang, eine Position im Unternehmen aufgebaut.

Portfoliogewichtung in %

6.7%

PER 31.12.2020

mRNA

Dieser neuartige Ansatz erlaubt die Herstellung von Proteinen, die Patienten aufgrund genetischer Defekte im Erbgut nicht selber herstellen können. Bei den mRNA-Therapien wird eine Boten-RNA extern eingespeist, um einzelne Proteine herzustellen. In diesem Feld besitzt Moderna die am breitesten aufgestellte Entwicklungspipeline. Das am weitesten entwickelte Produkt bzw. das erste zugelassene Medikament ist das COVID-19-Vakzin. Weitere klinische Kandidaten von Moderna durchlaufen Studien als mRNA-Therapien in der Immunonkologie sowie als Impfstoffe gegen Krebs- und Viruserkrankungen wie zum Beispiel das Zika-Virus.

Zu Moderna

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