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Unternehmensbericht Portfolio Update Q4 2022

Portfolio Update Q4 2022

Das 4. Quartal 2022 hielt mehrere bedeutende Meilensteine für unsere Portfoliobeteiligungen bereit, so etwa klinische Ergebnisse, regulatorische Entscheidungen, Lizenzvereinbarungen und einige Übernahmen. Die klinischen Ergebnisse, die der Biotechsektor und unsere Portfoliounternehmen im 4. Quartal vorgelegt haben, fielen positiver als in den Vorquartalen aus. Das schwierige Umfeld an den Kapitalmärkten beeinflusste das Branchenverhalten und führte zu mehr Lizenzvereinbarungen als alternative Quelle für eine nicht verwässernde Finanzierung. Darüber hinaus konzentrierten sich die opportunistischen Akquisitionsaktivitäten auf kommerziell arbeitende Unternehmen und trieben die Kurse der Übernahmekandidaten infolge der gebotenen Prämien in Richtung Allzeithoch.

Zahlreiche Meilensteine und klinische Versuchsdaten

Unsere Portfoliounternehmen veröffentlichten für ihre spätklinischen Entwicklungsprogramme im 4. Quartal 2022 unterschiedliche Ergebnisse. Esperion teilte mit, dass Nexletol (Bempedoinsäure) zur Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen in einer Studie den primären Endpunkt erreicht hat. Die richtungsweisende Studie mit über 14 000 Patienten zeigte eine statistisch signifikante Risikominderung bei MACE-4-Patienten (MACE; schwerwiegende unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse), denen täglich 180 mg NEXLETOL verabreicht wurden, gegenüber der Placebogruppe. Ausführliche Ergebnisse werden als brandaktuelles Abstract auf der Annual Scientific Session & Expo des World Congress of Cardiology im März 2023 präsentiert.

Exelixis gab bekannt, dass die Phase-III-Studie CONTACT-01 den primären Endpunkt während der finalen Analyse nicht erreicht hat. Bei Patienten mit metastasierendem nicht kleinzelligem Lungenkarzinom, deren Krankheit während oder nach der Behandlung mit einem Immun-Checkpoint-Inhibitor und einer platinbasierten Chemotherapie fortschritt, zeigte die Gabe von Cabometyx (Cabozantinib) in Kombination mit Tecentriq (Atezolizumab) keine Verbesserung des Gesamtüberlebens verglichen mit Docetaxel.

Die sich ständig weiterentwickelnden SARS-CoV-2-Stämme bleiben für die Entwicklung von Auffrischimpfungen eine Herausforderung.

Die sich ständig weiterentwickelnden SARS-CoV-2-Stämme bleiben für die Entwicklung von Auffrischimpfungen eine Herausforderung. Moderna informierte, dass seine neuartigen mRNA-Impfstoffe starke Antikörpertiter gegen zahlreiche Omikron-Varianten entwickeln. In einer Phase-II/III-Studie löste eine 50-µg-Boosterdosis von mRNA-1273.222 bei zuvor geimpften und geboosterten Studienteilnehmern eine bessere neutralisierende Antikörperreaktion gegen die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 als eine 50-µg-Boosterdosis von mRNA-1273 (Spikevax) aus.

Zahlreiche Portfoliounternehmen legten im 4. Quartal 2022 vielversprechende Proof-of-Concept-Daten vor. Moderna und sein Partner Merck veröffentlichten Top-Line-Daten der Phase-IIb-Studie KEYNOTE-942 für ihren personalisierten mRNA-Krebsimpfstoff mRNA-4157/V940. In Kombination mit Keytruda zeigte mRNA-4157/V940 eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung (44% Risikominderung) des rezidivfreien Überlebens (RFS) gegenüber Keytruda als Einzeltherapie zur adjuvanten Behandlung von Patienten mit Melanom im Stadium III/IV nach vollständiger Resektion. Merck hatte bereits vor Jahren einer gemeinsamen Entwicklungs- und Vermarktungskooperation mit Moderna zugestimmt. Die beiden Unternehmen werden voraussichtlich mehrere Zulassungsstudien für die Kombinationstherapie aus mRNA-4157/V940 und Keytruda in unterschiedlichen adjuvanten Situationen initiieren.

Zahlreiche Portfoliounternehmen legten im 4. Quartal 2022 vielversprechende Proof-of-Concept-Daten vor.

Ionis und sein Entwicklungspartner GSK publizierten positive Ergebnisse einer Phase-II-Studie zu Bepirovirsen, einem Antisense-Oligonukleotid in der Entwicklungsphase für Patienten mit chronischer Hepatitis B. Den Daten zufolge führte die Behandlung mit Bepirovirsen nach 24 Wochen zu einer anhaltenden Beseitigung des Hepatitis-B-Oberflächenantigens (HBsAg) und des Hepatitis-B-Virus (HBV) bei Menschen mit chronischer Hepatitis B. GSK kündigte an, im Jahr 2023 zulassungsrelevante Phase-III-Studien zu beginnen.

Arvinas veröffentlichte Ergebnisse der Kohortenerweiterung der Phase-II-Studie zu ARV-471, einem neuartigen PROTAC-Östrogenrezeptor-Protein-Degrader. Bei 38% der auswertbaren Patienten zeigte sich nicht nur ein klinischer Nutzen, sondern auch ein günstiges Verträglichkeitsprofil. Gemeinsam mit Pfizer entwickelt Arvinas ARV-471 zur Behandlung von Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem ER-positivem/HER2-negativem Brustkrebs. Beide Unternehmen gehen davon aus, dass sie mit der Studie zur Kombinationstherapie aus ARV-471 und Palbociclib im 2. Halbjahr 2023 beginnen werden.

Neurocrine meldete, dass sein Prüfpräparat NBI-827104 den primären Endpunkt der Phase-II-Studie STEAMBOAT zur Evaluierung der Wirksamkeit, Sicherheit, Verträglichkeit und Pharmakokinetik gegenüber dem Placebo bei pädiatrischen Patienten mit epileptischer Enzephalopathie und kontinuierlichen Spike-Wave-Entladungen im Schlaf nicht erreicht hat. NBI-827104 war grundsätzlich gut verträglich.

Celldex Therapeutics, einer unserer jüngsten Neuzugänge, kündigte neue Daten für seine Open-Label-Studie der Phase Ib zu Barzolvolimab bei Patienten mit H1-Antihistaminika-refraktärer, chronischer induzierbarer Urtikaria (Nesselsucht) an. Ausserdem zeigten sämtliche Patienten mit Kälteurtikaria nach Verabreichung einer Einzeldosis Barzolvolimab, einem humanisierten monoklonalen Antikörper, der die Rezeptor-Tyrosinkinase KIT bindet, eine vollständige Ansprechrate.

Zahlreiche Meilensteine bei regulatorischen Entscheidungen

BB Biotechs Portfoliounternehmen legten im 4. Quartal 2022 Updates zu zahlreichen regulatorischen Entscheidungen vor, die unter anderem folgende Unternehmen und Wirkstoffe betreffen:

Nützliche Kooperationen im 4. Quartal 2022

Nicht verwässernde Kapitalerhöhungen stellen inzwischen eine attraktive neue Finanzierungsquelle für kleinere Unternehmen dar, die in den vergangenen 18 Monaten heftig abgewertet wurden. Firmen mit eigenen Technologieplattformen sind ausgezeichnet positioniert, um vorhandene Klippen zu umschiffen. So verkündeten Macrogenics und Gilead den Abschluss eines exklusiven Options- und Kooperationsvertrages zur Entwicklung von MGD024, einem bispezifischen Antikörper, der unter Zuhilfenahme der DART®-Plattform von Macrogenics CD123 und CD3 bindet, und zwei weiterer Forschungsprogramme zu bispezifischen Antikörpern. Im Rahmen der Vereinbarung erhält Macrogenics von Gilead eine Vorauszahlung in Höhe von USD 60 Mio. und hat Anspruch auf bis zu USD 1.7 Mrd. bei Erreichen von Meilensteinen hinsichtlich Entwicklung, Zulassung und Vermarktung. Macrogenics hat darüber hinaus Anspruch auf gestaffelte, zweistellige Beteiligungen am weltweiten Nettoumsatz mit MGD024 und eine Pauschalgebühr auf den weltweiten Nettoumsatz von Produkten aus den beiden Forschungsprogrammen.

Eine ähnliche Vereinbarung zur Forschungskooperation und kommerziellen Lizenzierung haben auch Mersana und die Merck KGaA geschlossen, um unter Nutzung von Mersanas Immunosynthen-Plattform neuartige Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) zu erforschen, die bis zu zwei pharmakologische Angriffspunkte adressieren. Mithilfe der STING-Agonist-basierten Immunosynthen-Plattform können systemisch verabreichte ADCs erzeugt werden, die die STING-Signalkette sowohl in tumorresidenten Immunzellen als auch in Antigen-exprimierenden Tumorzellen lokal aktivieren und so das Antitumor-Potenzial freisetzen, das von einer Stimulation des angeborenen Immunsystems ausgeht. Mersana erhält eine Vorauszahlung in Höhe von USD 30 Mio. Darüber hinaus hat das Unternehmen Anspruch auf die Erstattung bestimmter Kosten, den Erhalt potenzieller Meilensteinzahlungen in Höhe von bis zu USD 800 Mio. für definierte Entwicklungs-, Zulassungs- und Vermarktungsziele sowie auf gestaffelte Lizenzzahlungen bis zu einem niedrigen zweistelligen Prozentsatz auf weltweite Umsatzerlöse jeglicher ADCs, die im Rahmen der Vereinbarung entwickelt und zugelassen werden.

Eine noch umfangreichere Zusammenarbeit vereinbarten Wave Life Sciences und GSK. Die Zusammenarbeit umfasst Oligonukleotid-Therapeutika von Wave Life Sciences, darunter auch das präklinische RNA-Editierungsprogramm WVE-006 zur Behandlung von Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AATD). Die Forschungskooperation wurde zunächst auf vier Jahre festgelegt. Sie kombiniert die einzigartigen Erkenntnisse von GSK im Bereich der Humangenetik und dessen globale Entwicklungs- und Vermarktungskompetenz mit Wave Life Sciences’ firmeneigener Technologie-Plattform PRISM™ für die Entdeckung- und Entwicklung von Arzneimitteln. Im Rahmen der Vereinbarung erhält Wave Life Sciences eine Vorauszahlung von USD 170 Mio., die eine Barzahlung von USD 120 Mio. und eine Kapitalbeteiligung in Höhe von USD 50 Mio. beinhaltet. Beim WVE-006-Programm hat Wave Life Sciences zudem Anspruch auf bis zu USD 225 Mio. an Meilensteinzahlungen für Entwicklung und Markteinführung und auf bis zu USD 300 Mio. an umsatzbezogenen Meilensteinzahlungen sowie auf gestaffelte Umsatzbeteiligungen. Nach Abschluss der First-in-Patient-Studie geht die Verantwortung für Entwicklung und Vermarktung von Wave Life Sciences auf GSK über. Zudem hat Wave Life Sciences für jedes von GSKs acht Kooperationsprogrammen Anspruch auf bis zu USD 130 bis 175 Mio. an Meilensteinzahlungen für Entwicklung und Markteinführung und auf USD 200 Mio. an umsatzbezogenen Meilensteinzahlungen sowie auf gestaffelte Umsatzbeteiligungen. Wave Life Sciences leitet die gesamte präklinische Forschung für die gemeinsam mit GSK entwickelten Programme so lange, bis IND-Studien durchgeführt werden können. Die GSK-Kooperationsprogramme werden zur Durchführung der IND-Studien, klinischen Entwicklung und Vermarktung an GSK übertragen. Die Zusammenarbeit beinhaltet die Option, die Dauer der Forschung um bis zu drei weitere Jahre zu verlängern und gleichzeitig die Zahl der für beide Unternehmen verfügbaren Programme zu erhöhen.

Agios sicherte seine Eigenfinanzierung für die Zukunft weiter ab, indem es seine Bilanzposition durch die Monetarisierung von Lizenzen an Tibsovo verbesserte. Das Unternehmen hat seinen Anspruch auf fünfprozentige Beteiligungen am Nettoumsatz von Serviers TIBSOVO® (Ivosidenib-Tabletten) in den USA für eine einmalige Zahlung in Höhe von USD 131.8 Mio. an Sagard abgetreten, behält aber seinen Anspruch auf eine potenzielle künftige Meilensteinzahlung in Höhe von USD 200 Mio. für Vorasidenib sowie auf eine 15%ige Beteiligung am Nettoumsatz von Vorasidenib in den USA.

Selektive Übernahmeaktivitäten im 4. Quartal

Da sich die M&A-Aktivitäten immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau bewegen und sich hauptsächlich auf umsatzstarke Biotechnologieunternehmen konzentrieren, kamen dem Sektor zwei grössere Transaktionen zugute, nämlich Amgens Offerte für Horizon und Biohavens Übernahme durch Pfizer. BB Biotech hat an diesen zwei grossen Deals nicht partizipiert, profitierte aber von der Akquisition Myovants durch Sumitomo Pharma, nachdem das anfängliche Angebot von USD 22.75 auf USD 27.00 pro Aktie in bar nach oben korrigiert wurde. Die Transaktion liegt deutlich unter unseren firmeninternen Bewertungsannahmen und bedarf noch der Genehmigung durch die Minderheitsaktionäre.

Unser Portfolio umfasst neben Übernahmekandidaten auch grössere und etabliertere Unternehmen, die ständig Ausschau nach Unternehmen, Vermögenswerten und Technologien halten, um ihr Pipeline- und Produktangebot zu stärken, wie etwa Incyte. Incyte gab den Kauf von Villaris bekannt, einem Privatunternehmen mit Fokus auf Autoimmunerkrankungen, dessen Leitsubstanz Auremolimab zur Behandlung von Vitiligo ist. Laut dem Vertrag übernimmt Incyte Villaris und die weltweiten Exklusivrechte für die Entwicklung und Vermarktung von Auremolimab für sämtliche Anwendungsgebiete, einschliesslich Vitiligo und anderer Autoimmun- und Entzündungskrankheiten. Incyte leistet eine Vorauszahlung von USD 70 Mio. und Villaris-Aktionäre haben Anspruch auf bis zu USD 310 Mio. bei Erreichen bestimmter Entwicklungs- und Zulassungsmeilensteine. Zusätzlich muss Incyte bis zu USD 1.05 Mrd. zahlen, wenn bestimmte kommerzielle Meilensteine beim Nettoumsatz mit Auremolimab erreicht werden.

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